International Sign

International Sign: Eine umfassende Begriffserklärung

International Sign, oft abgekürzt als IS, ist eine Form der visuellen Kommunikation, die gehörlosen Menschen ermöglicht, über Sprachgrenzen hinweg zu kommunizieren. Im Gegensatz zu weit verbreiteten Missverständnissen handelt es sich dabei nicht um eine standardisierte, weltweit einheitliche Gebärdensprache, sondern vielmehr um eine dynamische, flexible Kommunikationsform, die Elemente verschiedener nationaler Gebärdensprachen mit hochgradig ikonischen und pantomimischen Elementen verbindet. Wenn du dich mit dem Thema Gebärdensprache beschäftigst, ist es wichtig zu verstehen, dass jedes Land seine eigene Gebärdensprache hat – so wie es auch unterschiedliche Lautsprachen gibt. Trotzdem existiert mit International Sign eine Kommunikationsform, die Brücken zwischen diesen nationalen Gebärdensprachen schlägt und gehörlosen Menschen aus verschiedenen Ländern die Verständigung ermöglicht.

Die Entstehungsgeschichte von International Sign

Die Entwicklung dieser Form internationaler Kommunikation geht auf das grundlegende Bedürfnis gehörloser Menschen zurück, sich bei internationalen Zusammenkünften verständigen zu können. Bereits im 19. Jahrhundert, als taube Menschen aus verschiedenen Ländern zusammentrafen, begannen sie, eine gemeinsame Kommunikationsbasis zu entwickeln. Die formellere Geschichte begann jedoch mit einem Versuch der World Federation of the Deaf (WFD), eine standardisierte internationale Gebärdensprache zu schaffen, die ursprünglich als „Gestuno“ bezeichnet wurde.

Gestuno, ein Kunstwort aus dem englischen „gesture“ (Geste) und der Abkürzung der Vereinten Nationen (UNO), wurde als Plansprache konzipiert und basierte auf einem Vokabular aus verschiedenen Gebärdensprachen. Einige dieser Gebärden waren bereits seit 1924 festgelegt worden. Als Gestuno 1976 beim WFD-Kongress in Bulgarien zum ersten Mal offiziell zum Einsatz kam, stellte sich jedoch heraus, dass diese künstlich geschaffene Sprache für die anwesenden gehörlosen Menschen größtenteils unverständlich war.

Als Reaktion auf diese Kommunikationsprobleme entstand spontan und informell eine Art Pidgin-Sprache unter den Teilnehmenden und Gebärdensprachdolmetschenden des Kongresses. Diese natürlich entwickelte Kommunikationsform ist das, was wir heute als International Sign kennen. Sie zeichnet sich durch einen hohen Anteil ikonischer Gebärden aus, die von Natur aus leichter verständlich sind als arbiträre (willkürliche) Zeichen.

Unterschiede zu nationalen Gebärdensprachen

Wenn du nationale Gebärdensprachen wie die Deutsche Gebärdensprache (DGS) oder die American Sign Language (ASL) mit International Sign vergleichst, fallen mehrere Unterschiede auf. Während nationale Gebärdensprachen vollständige, historisch gewachsene Sprachsysteme mit komplexer Grammatik und umfangreichem Lexikon sind, hat International Sign einen anderen Charakter.

International Sign ist flexibler und dynamischer als nationale Gebärdensprachen. Es nutzt mehr pantomimische und ikonische Elemente, bei denen die Gebärden oft visuell ähnlich sind wie das, was sie darstellen. Dadurch sind sie auch für Menschen verständlich, die mit dieser spezifischen Gebärde noch nicht vertraut sind. Du kannst dir das etwa so vorstellen: Die Gebärde für „essen“ ähnelt in vielen Gebärdensprachen der Bewegung, mit der du deine Hand zum Mund führst. Diese Art natürlicher Ikonizität wird in International Sign besonders stark genutzt.

Ein weiteres Merkmal von International Sign ist die reduzierte grammatische Komplexität im Vergleich zu nationalen Gebärdensprachen. Stattdessen werden Zusammenhänge oft durch Wiederholungen, ausführlichere Beschreibungen und die Nutzung des Raums verdeutlicht. Auch die Mimik spielt eine noch größere Rolle als in nationalen Gebärdensprachen, um grammatische Funktionen und emotionale Nuancen auszudrücken.

International Sign enthält zudem Elemente aus verschiedenen nationalen Gebärdensprachen, wobei besonders einflussreiche Gebärdensprachen wie ASL, die britische Gebärdensprache (BSL) und die französische Gebärdensprache (LSF) stärker vertreten sind. Bei der Kommunikation in International Sign passen gehörlose Menschen ihre Gebärden oft an ihr Gegenüber an, nehmen Gebärden aus dessen nationaler Gebärdensprache auf und modifizieren ihren eigenen Stil, um die Verständigung zu erleichtern.

Kommunikation ohne Grenzen: Anwendung und Praxis

Wenn du dich fragst, wo International Sign zum Einsatz kommt, sind internationale Veranstaltungen wie Kongresse, Sportveranstaltungen oder kulturelle Treffen gehörloser Menschen die häufigsten Anwendungsbereiche. Bei Deaflympics, den Weltmeisterschaften für Gehörlose oder Kongressen der World Federation of the Deaf wird International Sign oft für die Kommunikation zwischen Teilnehmern aus verschiedenen Ländern und für offizielle Ankündigungen verwendet.

Auch bei internationalen Projekten, an denen taube Menschen aus verschiedenen Ländern beteiligt sind, dient International Sign als gemeinsame Kommunikationsbasis. In Europa hat sich parallel dazu eine spezifische Variante entwickelt, die als „Eurosigns“ bekannt ist. Diese wird vorwiegend bei innereuropäischen Anlässen verwendet und ist stark durch die Britische und Französische Gebärdensprache sowie skandinavische Gebärdensprachen beeinflusst.

Mit der zunehmenden Digitalisierung gewinnt International Sign auch in der Online-Kommunikation an Bedeutung. Auf Videoplattformen, in sozialen Medien und bei internationalen Webkonferenzen wird IS genutzt, um Inhalte einem breiten gehörlosen Publikum zugänglich zu machen. Wenn du etwa internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen oder die Europäische Union beobachtest, wirst du feststellen, dass wichtige Ansprachen und Informationen zunehmend auch in International Sign übersetzt werden, um Barrierefreiheit für taube und taubblinde Menschen aus verschiedenen Ländern zu gewährleisten.

Ein praktisches Hilfsmittel ist übrigens das internationale Fingeralphabet, das sich vorwiegend am Fingeralphabet der USA orientiert und weltweit verbreitet ist. Es ermöglicht das Buchstabieren von Namen, Fachbegriffen oder unbekannten Wörtern und ergänzt damit die Kommunikation in International Sign.

Perspektiven in der Gebärdensprachforschung

In der Gebärdensprachlinguistik wird International Sign kontrovers diskutiert. Lange Zeit stand die Erforschung nationaler Gebärdensprachen im Vordergrund, mit dem Ziel, deren Status als vollwertige Sprachen zu etablieren. In diesem Kontext wurde IS oft als Mischform oder Pidgin-Sprache mit reduzierter grammatischer Komplexität angesehen und erhielt weniger Aufmerksamkeit in der Forschung. In den letzten Jahren hat sich jedoch das Forschungsinteresse an International Sign deutlich verstärkt. Neuere Studien untersuchen, wie gehörlose Menschen mit unterschiedlichen Sprachhintergründen miteinander kommunizieren und welche linguistischen Strategien sie dabei einsetzen. Anstatt IS nur als reduzierte Form von Gebärdensprache zu betrachten, werden zunehmend die kreativen und adaptiven Aspekte dieser Kommunikationsform gewürdigt. Ein bedeutender Beitrag zur Neubewertung von International Sign kommt von den Forschern Prof. Dr. Christian Rathmann und Prof. Dr. Ronice Müller de Quadros. In ihrer Veröffentlichung „International Sign Language: Sociolinguistic Aspects“ argumentieren sie, dass International Sign durchaus als Sprache angesehen und behandelt werden kann. Diese Perspektive stellt einen Paradigmenwechsel dar, da die Bezeichnung „Internationale Gebärdensprache“ bisher als umstritten galt.

Rathmann und Müller de Quadros beleuchten in ihrer Arbeit die soziolinguistischen Aspekte von International Sign und untersuchen, wie diese Kommunikationsform in verschiedenen Kontexten funktioniert und sich entwickelt. Sie betonen, dass IS zwar nicht die gleiche historische Entwicklung durchlaufen hat wie nationale Gebärdensprachen, aber dennoch systematische Strukturen aufweist und komplexe Kommunikation ermöglicht.

Diese neue Sichtweise hat sich allerdings noch nicht überall durchgesetzt. In der Fachwelt gibt es nach wie vor unterschiedliche Meinungen darüber, ob International Sign als eigenständige Sprache, als Pidgin-Sprache oder als translinguistische Praxis betrachtet werden sollte. Diese Debatte spiegelt die generelle Entwicklung in der Linguistik wider, wo traditionelle Definitionen von „Sprache“ zunehmend hinterfragt und erweitert werden.

Zwischen Missverständnissen und Entwicklung: Der Weg zur Anerkennung

Wenn du dich mit International Sign beschäftigst, wirst du auf verschiedene Missverständnisse stoßen. Eines der hartnäckigsten ist die Vorstellung, dass Gebärdensprache generell international sei – eine Annahme, die viele hörende Menschen haben. Wie du nun weißt, haben verschiedene Länder ihre eigenen, historisch gewachsenen Gebärdensprachen.

Ein weiteres Missverständnis betrifft die Verwechslung von International Sign mit Gestuno. Obwohl Gestuno als Versuch einer standardisierten internationalen Gebärdensprache gedacht war, hat es sich in der Praxis nicht durchgesetzt und wurde vom natürlich entstandenen International Sign abgelöst. Dennoch werden beide Begriffe manchmal fälschlicherweise synonym verwendet.

Auch über den linguistischen Status von International Sign gibt es Verwirrung. Während einige Fachpersonen IS als Pidgin-Sprache oder als Form der translinguistischen Praxis betrachten, argumentieren andere, wie bereits erwähnt, für eine Anerkennung als eigenständige Sprache. Diese unterschiedlichen Perspektiven spiegeln die Komplexität und den dynamischen Charakter von IS wider.

Die Anerkennung von International Sign als wichtiges Kommunikationsmittel ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Internationale Organisationen setzen zunehmend auf IS, um ihre Inhalte tauben Menschen aus verschiedenen Ländern zugänglich zu machen. Bei den Vereinten Nationen, der Europäischen Union und anderen supranationalen Organisationen werden wichtige Reden und Informationen häufiger in International Sign übersetzt oder gedolmetscht.

Trotz dieser positiven Entwicklung steht das Kommunikationssystem auf globaler Ebene vor Herausforderungen. Da es keine standardisierte Form gibt und stark vom jeweiligen Kontext und den beteiligten Personen abhängt, kann die Qualität und Verständlichkeit variieren. Auch der Zugang zu qualifizierten Gebärdensprachdolmetschenden für International Sign ist begrenzt, da spezielle Kenntnisse und Erfahrungen erforderlich sind.

International Sign im internationalen Kontext

International Sign spielt im globalen Kontext eine wichtige Rolle als Brücke zwischen verschiedenen Gebärdensprachgemeinschaften. Wenn du internationale Veranstaltungen für gehörlose Menschen betrachtest, wirst du feststellen, dass IS dort ein wesentliches Kommunikationsmittel darstellt.

In Europa hat sich, wie bereits erwähnt, mit „Eurosigns“ eine regionale Variante entwickelt, die bei innereuropäischen Treffen verwendet wird. Diese ist stärker durch europäische Gebärdensprachen geprägt und unterscheidet sich teilweise von dem International Sign, das bei weltweiten Veranstaltungen zum Einsatz kommt.

Auch in anderen Regionen entwickeln sich spezifische Formen des grenzüberschreitenden Gebärdens. In Südostasien beispielsweise gibt es Bestrebungen, regionale Kommunikationsformen zu etablieren, die die lokalen Gebärdensprachen berücksichtigen und verbinden.

International Sign ist vergleichbar mit anderen internationalen Kommunikationsformen wie Esperanto in der Lautsprache. Es dient einem ähnlichen Zweck: der Überwindung von Sprachbarrieren und der Ermöglichung direkter Kommunikation zwischen Menschen mit unterschiedlichem sprachlichen Hintergrund. Anders als Esperanto ist IS jedoch nicht das Ergebnis einer gezielten Plansprachen-Entwicklung, sondern hat sich natürlich aus der Interaktion gehörloser Menschen verschiedener Nationen entwickelt.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Rolle dieser Form internationaler Kommunikation in multinationalen Organisationen der Gehörlosengemeinschaft. Die World Federation of the Deaf (WFD) als globale Interessenvertretung gehörloser Menschen nutzt IS in ihrer Arbeit und bei ihren Kongressen. Auch die European Union of the Deaf (EUD) setzt auf europäischer Ebene auf Kommunikation, die Elemente von International Sign und Eurosigns enthält.

Praktische Aspekte der grenzüberschreitenden Kommunikation

Wenn du International Sign lernen oder anwenden möchtest, gibt es einige praktische Aspekte zu beachten. Anders als bei nationalen Gebärdensprachen gibt es für IS keine standardisierten Lehrwerke oder formale Kurse. Stattdessen erfolgt das Erlernen meist durch die direkte Interaktion mit gehörlosen Menschen aus verschiedenen Ländern.

Taube Menschen, die in International Sign kommunizieren, nutzen verschiedene Strategien, um Verständigung zu erzielen. Sie setzen verstärkt auf ikonische Gebärden und pantomimische Elemente, wiederholen wichtige Informationen mit unterschiedlichen Gebärden und passen ihre Kommunikation an das Feedback ihres Gegenübers an. Auch visuelle Hilfsmittel wie Zeichnungen, Bilder oder das internationale Fingeralphabet kommen zum Einsatz.

Für Dolmetschende stellt International Sign eine besondere Herausforderung dar. Es erfordert nicht nur umfassende Kenntnisse verschiedener nationaler Gebärdensprachen, sondern auch kulturelles Verständnis und die Fähigkeit zur schnellen Anpassung. Dolmetschende für IS sind meist selbst taub oder haben als Coda (Children of Deaf Adults) einen natürlichen Zugang zur gehörlosen Welt und ihren Kommunikationsformen.

In der praktischen Anwendung variiert International Sign je nach Kontext. Bei offiziellen Veranstaltungen wie internationalen Konferenzen wird oft eine formellere Variante verwendet, die stärker strukturiert ist und sich an konventionalisierten Gebärden orientiert. In informellen Begegnungen zwischen gehörlosen Menschen verschiedener Länder ist IS typischerweise flexibler und kreativer, mit mehr improvisierten Elementen.

Mit der zunehmenden Digitalisierung entstehen neue Anwendungsbereiche für International Sign. Online-Plattformen und soziale Medien ermöglichen den direkten Austausch zwischen gehörlosen Menschen weltweit. Videokonferenzen, Vlogs und digitale Bildungsangebote in IS machen Inhalte international zugänglich und fördern die Weiterentwicklung dieser Kommunikationsform.

Zukunft und Potenzial bei internationaler Kommunikation

Die Zukunft von International Sign sieht vielversprechend aus. Mit der zunehmenden globalen Vernetzung und Mobilität wächst der Bedarf an grenzüberschreitender Kommunikation in der gehörlosen Gemeinschaft. International Sign kann hier eine zentrale Rolle spielen und sich weiter als wichtiges Kommunikationsmittel etablieren.

Technologische Entwicklungen werden wahrscheinlich einen bedeutenden Einfluss auf die Zukunft von IS haben. Automatische Übersetzungssysteme für Gebärdensprachen, die derzeit entwickelt werden, könnten in Zukunft auch International Sign unterstützen. Virtuelle Avatare, die in IS kommunizieren, könnten Informationen international zugänglich machen.

Die wissenschaftliche Erforschung von International Sign wird voraussichtlich zunehmen, insbesondere vor dem Hintergrund der neuen Perspektiven, die Forschende wie Rathmann und Müller de Quadros eingebracht haben. Ein besseres Verständnis der linguistischen Struktur und der sozialen Funktion von IS könnte zu einer stärkeren Anerkennung und Förderung führen.

Auch im Bildungsbereich könnte International Sign an Bedeutung gewinnen. An Schulen und Universitäten für taube Menschen könnte IS als „zweite Gebärdensprache“ unterrichtet werden, ähnlich wie Fremdsprachen im regulären Bildungssystem. Dies würde gehörlosen Menschen mehr Möglichkeiten für internationale Mobilität und Zusammenarbeit eröffnen.

Ein wichtiger Aspekt für die Zukunft ist die Standardisierung versus Flexibilität. Während eine gewisse Standardisierung die Verbreitung und das Erlernen von IS erleichtern könnte, ist die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gerade eine Stärke dieser Kommunikationsform. Die Herausforderung wird sein, eine Balance zu finden, die einerseits Stabilität bietet, andererseits aber den dynamischen und kreativen Charakter von IS bewahrt.

International Sign hat das Potenzial, nicht nur als praktisches Kommunikationsmittel zu dienen, sondern auch als Symbol für die globale Verbundenheit der gehörlosen Gemeinschaft. Es verkörpert den Wunsch nach direkter, barrierefreier Kommunikation über Landesgrenzen hinweg und steht damit für eine inklusive, vernetzte Welt.

Wenn du dich mit International Sign beschäftigst, bist du Teil dieser Entwicklung. Ob als gehörlose Person, die IS aktiv nutzt, als dolmetschende Person, die Brücken baut, als forschende Person, die zu einem besseren Verständnis beiträgt, oder einfach als interessierte Person, die sich über verschiedene Kommunikationsformen informiert – dein Interesse an International Sign trägt dazu bei, das Bewusstsein für die Vielfalt und den Reichtum menschlicher Kommunikation zu schärfen.

Die Bedeutung von International Sign

International Sign ist mehr als nur ein Kommunikationsmittel – es ist Ausdruck der Verbindung und des Zusammenhalts in der globalen gehörlosen Gemeinschaft. Obwohl die Bezeichnung „Internationale Gebärdensprache“ lange Zeit umstritten war, zeigen neue Forschungsansätze, dass IS durchaus sprachliche Qualitäten besitzt und als eigenständige Sprachform betrachtet werden kann. Die Diskussion über den Status von International Sign spiegelt dabei grundlegende Fragen der Linguistik wider: Was definiert eine Sprache? Wie entstehen neue Sprachen in Kontaktsituationen? Welche Rolle spielen dabei soziale und kulturelle Faktoren?

Was International Sign besonders faszinierend macht, ist seine Entstehungsgeschichte als natürlich gewachsene Kommunikationsform, die aus dem direkten Bedürfnis nach grenzüberschreitender Verständigung entstanden ist. Anders als künstlich geschaffene Plansprachen wie Gestuno hat sich IS organisch entwickelt und passt sich kontinuierlich an neue Anforderungen und Kontexte an.

In einer Welt, in der Grenzen zunehmend durchlässiger werden und internationale Zusammenarbeit an Bedeutung gewinnt, bietet International Sign ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Menschen Kommunikationsbarrieren kreativ überwinden können. Es zeigt, dass Sprache nicht starr ist, sondern ein lebendiges, dynamisches System, das sich den Bedürfnissen ihrer Nutzenden anpasst.

Egal ob du selbst taub bist, als ASL dolmetschst oder einfach nur dein Wissen über verschiedene Kommunikationsformen erweitern möchtest – International Sign verdient Beachtung als faszinierendes linguistisches Phänomen und als wichtiges Werkzeug für barrierefreie, internationale Kommunikation.

Von A bis Z: Begriffe rund um Hörbehinderung und Gebärdensprachen

Hier findest du Erklärungen zu wichtigen Begriffen aus den Bereichen Hörbehinderung und Gebärdensprachen. Unser Ziel ist es, dir einen einfachen Zugang zu diesem Themenfeld zu ermöglichen und Fachbegriffe verständlich zu erläutern.

arrow_upward